Psychotherapie (= griechisch: Behandlung der Seele)
Sie werden sich vielleicht fragen, was „Psychosomatik" beinhaltet und wie es zu einer psychischen Erkrankung kommen kann.
Die Psychosomatische Medizin beschäftigt sich mit der Ganzheit des Menschen, also mit dem Wechselspiel zwischen körperlichem Leiden, seelischer Verarbeitung und sozialer Umwelt. Das bedeutet, dass das individuelle Erleben - Psyche - und die körperliche Verfassung - Soma - eine Einheit bilden und sich gegenseitig beeinflussen.
Diesen Zusammenhang können wir in unserem Alltag ständig an uns und anderen beobachten.Man sagt: Ein Problem bereitet Kopfschmerzen, Angst schnürt einem die Kehle zu, Ärger schlägt auf den Magen.
Wenn der persönliche „Vorrat" an Verarbeitungsmöglichkeiten und Verhaltensweisen eines Menschen nicht zu den Konflikten und Schwierigkeiten seiner Lebenssituation „passt", können sich seelische und körperliche Beschwerden oder Erkrankungen entwickeln, die der Behandlung bedürfen. Aber auch der umgekehrte Zusammenhang kommt häufig vor. Menschen, die unter chronischen körperlichen Erkrankungen leiden, können aufgrund der damit verbundenen Belastungen seelische Störungen wie Ängste und Depressionen entwickeln.
Auch hier kann Psychotherapie helfen.
Wie hilft Psychotherapie?
Grundsätzlich gilt: Psychotherapie ist Hilfe zur Selbsthilfe. Das gemeinsame Erkennen und ursächliche Verstehen von Problemen kann helfen eine Neuorientierung zu erfahren und auch andere Formen der Bewältigung zu finden. Psychotherapie umfasst neben der Aktivierung von vorhandenen Fähigkeiten die Entwicklung neuer Lösungen und Handlungsmuster im Umgang mit sich selbst und anderen. Diese verbesserte Konfliktbewältigung macht belastbarer und sowohl beziehungs- als auch leistungsfähiger.
Psychotherapie bedeutet nicht nur seelische Arbeit, sondern kann auch eine Quelle neuer Kraft sein.
Der Therapeut ist in diesem Prozess ein Wegbegleiter, der durch sein Wissen und seine Erfahrung wichtige Impulse geben kann.
Welche Gründe gibt es, sich psychotherapeutische Hilfe zu suchen?
• Ängste
• Depressionen
• Arbeitsstörungen
• Schlafstörungen
• Essstörungen
• Sexuelle Störungen
• Zwangsstörungen (z.B. Kontrollzwänge, Waschzwänge)
• Beziehungsstörungen mit Partnern, mit Kindern, im Beruf
• Körperliche Beschwerden, für die Ihr Arzt keine ausreichenden körperlichen Ursachen findet (z.B. Schmerzen, Erschöpfungszustände, Herzbeschwerden, Magen-/Darm-Beschwerden, Gelenkschmerzen, Rückenschmerzen)
Welche psychotherapeutischen Methoden gibt es?
Eine Vielzahl von therapeutischen Verfahren wird angeboten. Wissenschaftlich anerkannt und von den Krankenkassen finanziert werden die
• Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie
• Analytische Psychotherapie
• Verhaltenstherapie
Jede Methode hat ihre Stärken.
Im Einzelfall führt der Therapeut am Anfang mehrere diagnostisch-therapeutische Vorgespräche mit dem/der Therapiesuchenden und entscheidet dann zusammen mit dem Patienten über die erforderliche Behandlungsmethode.
Allen psychotherapeutischen Verfahren gemeinsam ist, dass es entscheidend darauf ankommt, ob beide Seiten "einen Draht zueinander finden". Das Gelingen der Kooperation hat somit methodenunabhängig einen wichtigen Einfluss auf den Erfolg einer Psychotherapie.
Weitere Informationen zu den Themen
• Wirksamkeit von Psychotherapie
• Kassenbehandlungen
• Privatbehandlungen
• Lexikon psychotherapeutischer Begriffe
• Wirtschaftlichkeit von Psychotherapie
siehe Link: www.bvvp.de/neu/
Bücherempfehlungen:
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•Tschuschke, Volker: Nützt mir Psychotherapie?
Hilfen zur Entscheidung. - ISBN: 3-525-45829-0
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•Leitfaden der Verbraucherzentrale NRW, Chance Psychotherapie - Angebote sinnvoll nutzen - ISBN: 3-933705-99-1